Hütet euch vor Schnittstellen!

Hütet euch vor Schnittstellen!

Schnittstellen sind in der IT unvermeidlich – und möglichst zu vermeiden. Ganz besonders schwierig sind die Schnittstellen zwischen Menschen.

Danny Frischknecht

Wie viele Schnittstellen gibt es in Ihrer IT-Umgebung? Auf der technischen Seite können das sein (Liste ist nicht abschliessend):

  • Interne IT-Infrastruktur (Server, Clients, Drucker, Netzwerk, WLAN, Präsentationssysteme) – aktive Komponenten
  • UGV (universelle Gebäudeverkabelung Strom- und Netzwerkkabel (passiv)
  • Telefonie
  • Interner technischer IT-Support (Profi oder TICTS…)
  • Interner pädagogische IT-Support (PICTS, iScout…)
  • externer technische IT-Dienstleister (Server, Clients, Netzwerk)
  • externer Dienstleister Elektrik, Telefonie, Druckumgebung, Präsentationssysteme
  • externe Softwarelieferanten
  • externer Cloudanbieter
  • externer Internetprovider
  • externe Anbieter von Schulverwaltungslösungen (lokal oder Cloud)
  • externer pädagogischer Support (z.B. Pädagogische Hochschulen)
  • Schulleitung und -führung, politische Verantwortungsträger

Versuchen Sie einmal, ein Beziehungsnetz aufzuzeichnen, wie es an Ihrer Schule funktioniert – Sie werden sehen, dass das nicht einfach ist, vielleicht gar nicht möglich.

Das Problem an Schnittstellen ist, dass jede eine potenzielle Fehlerquelle ist. Zudem sind Schnittstellen immer wieder Anlass für Schuldzuweisungen – keiner will es gewesen sein, niemand will die Verantwortung für Probleme übernehmen. Oft werden Schulen ohne Unterstützung hier „zerrieben“. Immer wieder gibt es Projekte, die genau diese Problematik aufzeigen; Base4Kidz in Bern, Educase in der Zentralschweiz und ähnliche Debakel. Das sind aber nur grosse, medienwirksame Ereignisse – in vielen mittleren und kleineren Katastrophen bleiben Schulen allein mit ihren Sorgen.

Wie können Schnittstellen optimiert werden?

  • Suchen Sie sich leistungsfähige Dienstleister, welche eine breite Angebotspalette bieten, beispielsweise den Support für die lokale Infrastruktur, für Cloudlösungen und die Lizenzverwaltung. Oft können solche Unternehmen auch Telefonielösungen (IP) implementieren.
  • Systeme nach Möglichkeit entkoppeln oder klare Schnittstellen schaffen (Aktiv- und Passivsysteme), also klar definieren, wer bis wo zuständig ist.
  • Die Beteiligten aktiv im Gespräch halten, den Austausch pflegen, bevor die Probleme auftauchen, die verschiedenen Beteiligten zusammenbringen.
  • Sämtliche Bereiche klar, sauber und zentral dokumentieren (Pläne für Gebäude, Strom, Netzwerk, umfassendes Geräteinventar, Lizenzverwaltung)
  • Pflichtenhefte für alle Beteiligten, regelmässig aktualisiert.
  • Eine klare Regelung zu den Verantwortlichen mit dem Lead bei der Schule.

Schnittstellen müssen also nicht zu Schnittwunden werden. Wenn man unnötige Schnittstellen vermeidet und andere optimiert, miteinander statt gegeneinander arbeitet und das eigene System umfassend erfasst, steht einer guten Nutzung eines nachhaltigen Systems nichts mehr im Weg.