base4kidz kostet erneut viel Geld
Danny Frischknecht / Inside IT
Das tragische an dieser „Lösung“ ist nicht, dass das Projekt kein Erfolg ist, das kann jedem IT-Projekt passieren. Tragisch ist, dass es von Anfang an als Vorzeigeprojekt propagiert worden war – insbesondere, was die open source – Lösung anbelangt.
„open source“ teilt damit das Schicksal von „byod“ – beides Schlagworte, welche einerseits hohe Erwartungen wecken – meist auch kostenmässig – und andererseits einen Hauch von Widerstand gegen das „IT-Establishement“.
Dabei wird jeweils ein Faktor regelmässig und aus meiner Sicht fahrlässig ausgeklammert – die Nutzerinnen und Nutzer. Das sind neben den Schülerinnen und Schülern auch die Lehrpersonen. Besonders Letztere erwarten von einer Schul-IT, dass sie einfach und zuverlässig funktioniert. Das bedeutet dann auch, dass standardisierte Lösungen von Vorteil sind – beispielsweise halt Word, Excel, Powerpoint.
Auch wenn das vielen IT-Afficionados nicht gefällt – es gibt wichtigeres an der Arbeit von Lehrpersonen, als einen Kampf gegen Microsoft und Konsorten zu führen oder sich überall auf „strategisches Arbeiten“ einzulassen. Es ist legitim, wenn Lehrpersonen – und indirekt wohl auch Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern – mit jenen Produkten arbeiten wollen, welche sie auch aus ihrem Privatleben kennen.
Damit meine ich nicht, dass open source keine sinnvolle Lösung sein kann – genauso wenig wie byod. Aber solche Projekte müssen gemeinsam mit den Nutzerinnen und Nutzern entwickelt werden, und ihre Bedürfnisse müssen höher gewichtet werden, als technische Ideen oder Glaubenssätze.
Den ganzen Beitrag zu den neuesten Entwicklungen zum Berner Schul-IT-Debakel finden sich hier:
https://www.inside-it.ch/de/post/berner-schulen-brauchen-fuer-it-2-68-millionen-zusaetzlich-20210408
