Wie viele Stellen kostet KI?

Immer wieder wird und wurde betont, dass KI/AI die Arbeitswelt verbessern würde…
Danny Frischknecht | t3n digital pioneers
Dabei sollen lediglich unattraktive Arbeitsplätze für wenig qualifizierte Arbeitnehmer abgebaut werden, die leicht zu automatisieren. Beispiele dafür sind dann jeweils Logistiker oder ähnliche Berufe.
Den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern würde es dadurch möglich, attraktivere Arbeiten zu übernehmen.

Nun zeigt sich an einem besonders drastischen Beispiel, was das genau bedeutet:
https://t3n.de/news/ki-salesforce-mitarbeiter-entlassen-1705382/?xing_share=news
SALESFORCE ist ein Konkurrent von SAP, die dort tätigen Mitarbeitenden des Supportes dürfte man als eher qualifiziert einstufen. Das Besondere daran; eigentlich hat SALESFORCE einen Berg an offenen Supportanfragen, was ein Aufstocken des Supportes logisch erscheinen liesse. Nun aber wurden 4’000 Supporterinnen und Supporter entlassen und durch KI-Assistenten ersetzt. Als logische Konsequenz bedeutet das, dass nicht nur deren Arbeit ersetzt wird, sondern auch erwartet wird, dass damit mehr Anfragen bearbeitet werden können. Nur im Notfall sollen menschliche Supportmitarbeitende zu Hilfe gerufen werden.
Dieses Vorgehen ist zwar prominent, ist aber kein Einzelfall und dürfte nur Teil einer Entwicklung sein, die fortschreiten dürfte. SALESFORCE spart jährlich 50 Milllionen $ ein.
Was geschieht mit den entlassenen Mitarbeitenden? Ihre Chancen auf Jobs in anderen Unternehmen dürften relativ klein sein, da aktuell und zukünftig an vielen Orten KI solche Supportaufgaben übernehmen werden. Es dürfte also nicht nur ein Heer an Arbeitsstellen etwa in Logistikberufen wegfallen, sondern eben auch in höherqualifizierten Arbeitsbereichen. Welche neuen, anspruchsvolleren und attraktiveren Jobs diese ersetzen sollen, bleibt weitgehend unbeantwortet.

Damit zeigt sich, dass die zahlreichen KI-Kritikerinnen und Kritiker – insbesondere auch Entwickler solcher Software – mit ihren Warnungen Recht bekommen. Und man darf sich auch fragen, was geschieht, wenn zunehmend mehr Jobs durch KI erledigt werden und keine adäquaten Alternativen entstehen. Wahrscheinlich wird nur ein Teil dieser Menschen eine höher qualifizierte Arbeit ausüben und finden können.
Möglicherweise führt diese Entwicklung der „freien Marktwirtschaft“ zum Erfolg einer „sozialistischen Idee“, nämlich eines bedingungslosen Grundeinkommens, das gewährleistet, dass Menschen, die durch die Maschen fallen, überleben können.
Damit wäre dann klar – die Unternehmensgewinne, welche aus dieser Entwicklung resultieren, werden durch den Staat und damit durch die Steuerzahlerinnen und -zahler finanziert werden. Ob das im Sinne der Erfinder ist, darf bezweifelt werden.