ChatGPT – Nutzen oder Gefahr?
Mit ChatGPT verhält es sich wie mit den meisten technischen Innovationen – sie können Fluch oder Segen sein – oder etwas dazwischen.
Danny Frischknecht
Aber langsam
Zuerst einmal – was bedeutet ChatGPT überhaupt? Chat steht dabei für Chatbot, also einem textbasierten Dialogsystem – wie wir es etwa von WhatsApp kennen. GPT bedeutet Generative Pre-trained Transformer, was vereinfacht eine Schnittstelle bedeutet, die auf maschinellem Lernen (AI oder KI) basiert.
Dieses „bestärkende Lernen“ ist quasi eine Verbindung zwischen Algorithmen und menschlicher Interaktion oder Optimierung. Das kommt der Art und Weise, wie wir Menschen lernen, ziemlich nahe. Allerdings – nur ziemlich nahe, denn die Flexibilität, die Möglichkeit, auf aktuelle Stimmung zu reagieren oder das Integrieren einer persönlichen Ansicht, Meinung oder Interpretation wird maschinenbasiertes Arbeiten so schnell nicht erreichen.
Ergebnisse
Insbesondere auf Fragen zu technischen Themen liefert ChatGPT gute Ergebnisse, weil das meist Fragen sind, die man im Internet zusammensuchen und zusammenstellen kann. Es geht also darum, wie gut der Algorithmus sucht und kombiniert. Ein aktuelles Beispiel:
Was ist künstliche Intelligenz?
„Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Teilbereich der Informatik, der sich mit der Entwicklung von Algorithmen und Systemen befasst, die menschenähnliche Intelligenz aufweisen oder bestimmte Aufgaben automatisch ausführen können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern. Beispiele für Anwendungen von KI sind Spracherkennung, Bilderkennung, selbstfahrende Autos, automatisierte Übersetzung und viele weitere.„
Zitat ChatGPT
Was ist „digitale Transformation“?
„Die digitale Transformation beschreibt den Prozess, bei dem Unternehmen und Organisationen die Vorteile digitaler Technologien nutzen, um ihre Geschäftsmodelle, Prozesse und Kundenerfahrungen zu verbessern. Dies kann die Automatisierung bestehender Prozesse beinhalten, die Einführung neuer Geschäftsmodelle, die Verwendung von Datenanalyse und künstlicher Intelligenz (KI), um bessere Entscheidungen zu treffen, und die Schaffung neuer Kundenerlebnisse durch den Einsatz von mobilen Geräten und anderen digitalen Kanälen.
Dieser Prozess kann auch Veränderungen in den Bereichen Führung, Kultur und Arbeitsabläufe erfordern, um die volle Nutzung der digitalen Technologien zu ermöglichen.
Insgesamt ist die digitale Transformation ein wichtiger Faktor für den Erfolg von Unternehmen in der heutigen sich schnell verändernden Welt und hilft ihnen, sich an neue Geschäftsanforderungen anzupassen und Wettbewerbsvorteile zu erlangen.„
Zitat ChatGPT
Problematik
ChatGPT verleitet dazu, Ergebnisse unreflektiert zu übernehmen oder sie nur oberflächlich zu validieren. Und die guten Ergebnisse machen es schwierig, zu erkennen, dass ein Beitrag oder ein Auszug mit der Maschine erstellt wurde. Dadurch wird die Versuchung gross, Inhalte zu nutzen, ohne die Quelle zu nennen. Diese wäre also ChatGPT, da es sich nicht erschliesst, woher die Software diese Informationen hat. Also wird auch nicht klar, wo und in welchem Mass ChatGPT abgeschrieben hat – denn zumindest die Basisinformationen sucht die Software zusammen.
Umgang mit künstlicher Intelligenz…
Wichtig ist, was bei jeder Quelle wichtig ist; Transparenz und Offenheit. Wenn ein Adressat oder eine Adressatin weiss, dass ein Text oder ein Textauszug von ChatGPT erstellt wurde, kann die Gewichtung entsprechend geschehen. Wird die Quelle nicht genannt, handelt es sich um ein Plagiat – wenn auch nicht aus einer klar nachzuvollziehenden Quelle.
Es ist also wichtig, den Umgang mit solchen „Hilfen“ zu klären. Dabei ist der Grundsatz „erlauben und Transparenz fordern“ bestimmt besser, als „verbieten und hoffen, dass man es bei der Bewertung bemerkt“. So kann AI zu einer Art verbessertem Wikipedia werden, wenn wir die Rahmenbedingungen klären – nicht mehr und nicht weniger.
